Dick und Doof

Die Wüstensöhne

 

 

 

 

seltenes Erstaufführungsplakat von 1951

( Der Film wurde unter dem Titel Dick und Doof – Die „Wüsten“Söhne 1934 erstmals im Deutschen Reich veröffentlicht. Diese Fassung ist jedoch verschollen )

 

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Stan Laurel (1890-1965) und Oliver Hardy (1892-1957) haben bereits Hunderte von Stummfilmen gedreht, bevor sie 1927 in „Duck Soup“ („Leichte Beute“) erstmals als Duo eingesetzt und in kürzester Zeit weltberühmt werden. Dabei ist Stan Laurel der kreative Kopf des Paars, der Gags und Handlung entwickelt. „The Music Box“ („Der zermürbende Klaviertransport“) erhält 1932 den Oscar. Zu diesem Zeitpunkt ist allerdings längst die Zeit des Tonfilms angebrochen. Laurel und Hardy hatten ihr Repertoire um Dialogwitz erweitert und 1931 mit „Pardon Us“ („Hinter Schloss und Riegel“) ihren ersten Langfilm präsentiert (2 Gastauftritte in Revuefilmen nicht mitgerechnet). Es folgen „Pack Up Your Troubles“ (1932, „Die Teufelsbrüder“) und die Verfilmung der Oper Frau Diavolo, „The Devil’s Brother“ (1933, „Hände hoch – oder nicht“). Ihr 4. Langfilm gilt als ihr Bester:


„Sons of the Desert“ ist ein Feuerwerk typischen Laurel & Hardy Humors mit einer verrückten story, brüllend komischem Slapstick, zahlreichen running gags und mindestens einem Filmzitat, das Geschichte macht: „Well, here’s another nice mess you’ve gotten me into“ („Da hast Du mich ja wieder in ein schönes Schlamassel gebracht“). Die Gagdichte werden sie in keinem der folgenden 21 Langfilme erreichen. Und nur eine Musical-Nummer unterbricht die Handlung, wobei „Honolulu Baby“ zur Hymne des weltweiten Laurel & Hardy Fanclubs wird, der natürlich Sons of the Desert heißt.


Aber die überdrehte Komödie ist auch ein schönes Lehrstück über das Verhältnis von Ehemännern und Ehefrauen, wobei die Außendarstellung nicht immer der Realität entspricht. Mr. Hardy nennt sich den „Herrscher im eigenen Königreich“ und stellt seinen grundehrlichen Freund zur Rede: „Hast Du es etwa nötig Deine Frau um Erlaubnis zu fragen?“. Stan antwortet, „Natürlich, sonst weiß ich nicht, was ich darf und was nicht“. In 62 turbulenten Minuten wird sich herausstellen, dass Mr. Laurel zwar ein Problem mit Wohnungstüren hat und einen Wachsapfel nicht von einem echten unterscheiden kann, sei Eheleben aber nach dem Motto „Ehrlich wärt am längsten“ auch eine klitzekleine Krise übersteht. Ein zeitloser Spaß!

( Eintrag von "Angel Heart" in der ofdb )