Lawrence von Arabien

 

 

 

 

 

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David Leans Film über einen bemerkenswerten Mann, der während des ersten Weltkrieges den Aufstand der Araber gegen die Türken anführte, gehört zu den ganz großen Epen der Kinogeschichte und ist wohl jedem Filmfan ein Begriff. "Lawrence von Arabien" ist ein Werk, an dem man gut sehen kann, dass wahre Kinomagie niemals vergehen wird. 50 Jahre hat der Film mittlerweile auf dem Buckel und lässt in Sachen Technik immer noch viele heutige Filme alt aussehen.

Am einprägsamsten sind wohl die Szenen in der Wüste. Dabei meine ich nicht einmal die Kampfszenen, von denen es gar nicht mal arg soviel gibt, sondern die beklemmenden Bilder der Einsamkeit und Ausweglosigkeit in der endlosen Weite des glühenden Sands. Der Film strotz nur so vor visueller Kraft und schafft es, einerseits die Schönheit der Wüste darzustellen, andererseits sind die großen Gefahren, die sie verbirgt, stets prägnant. Dazu gibt es noch einen Score, der diese Bilder perfekt untermalt und dem Zuschauer manchmal eine richtige Gänsehaut über den Rücken jagt.

Die Story ist geradlinig erzählt und bietet auch genug Platz zum erholen, es ist nicht ständig was geboten. Man ist gezwungen, die vielen Dialoge aufmerksam zu verfolgen. Ein paar kleinere Langweiler gibt es dennoch zwischendurch, vor allem der Schluss in Kairo ist mir ein wenig zu laberlastig. Das positive Gesamtbild kann jedoch aufrechterhalten werden.

Die Besetzung garniert mit Topstars vermag zu überzeugen. Hier gibt es eine der charismatischsten Ansammlungen der Filmgeschichte zu bestaunen: Peter O’ Toole als Lawrence, der einen mit seinen blauen Augen regelrecht in den Bann zieht. Gleichzeitig offenbart O’ Toole den Stolz und Hochmut, die ihn umgeben und zeigt auch seine homosexuelle Neigung in seiner Darstellung. Omar Sharif und Alec Guiness sind in Nebenrollen zu sehen und besitzen ebenfalls eine erinnerungswürdige Ausstrahlung.

"Lawrence von Arabien" ist ein großes Epos, dessen Optik auch nach so vielen Jahren noch in den Bann zieht. Jeder, der sich in der Filmgeschichte auskennen will, muss den Streifen mal gesehen haben, das ist sicher. Einige Längen gibt es, das ist nicht verwunderlich bei dieser Laufzeit. Doch der Film hat seine 7 Oscars verdient und bleibt eines der ganz großen Werke der Kinogeschichte. Für solche Bilder wurde Breitwand erfunden.

( Eintrag von MäcFly in der ofdb )